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Ankara: Über 100 Tote bei Anschlag auf linke Demonstration

Bild: Meklenburg Vorpommern für Kobane, immer mehr deutsche Staatsbürger im Hilfseinsatz geraten in der Türkei ins Visir rechtsextremer und religiös motivierter Demokratiefeinde.
Nach dem Anschlag auf das linke Jugendzentrum im kurdischen Teil der Türkei empörte sich Erdogan erklärte dem Terror den Krieg und bombardierte nicht die mutmaßlichen Täter - rechte oder islamistische Terroristen, er bombardierte vor allem kurdische Linke, selbst im Ausland.
Gestern gab es einen weiteren extrem heftigen Anschlag, mitten in der türkischen Hauptstadt direkt am Hauptbahnhof, es soll über 200 Verletzte und über 100 Tote gegeben haben. In Köln demonstrierten sogleich 3.500 linke Türken und Kurden gemeinsam gegen das Erdogan Regime. Ihm und seinem politischen Umfeld, rechts und islamistisch, wird die Tat angelastet. Am Abend gab es in der Türkei in vielen Großstädten Demos mit gleichem Tenor. Die PKK hat einseitig die Waffenruhe erklärt um die anstehenden Wahlen nicht zu gefährden.
Was macht Erdogan? Er hat gleich gestern Nacht weiter PKK Stellungen bombardiert. Ein junger Demonstrant in Köln brachte es auf den Punkt " Es sind so viele gute Menschen bereits ermordet worden und es sind die schlechten Menschen, die Mörder, die weiter leben!"
Keine Deals mit der Türkei, die Linke und die Kurden sind in der Türkei gefährdet. Die Türkei ist kein sicheres Land. In der Türkei breitet sich ein rassistisches Klima gegen Kurden und Nicht- Sunniten aus. Atheismus war in der Republik in früheren Jahrzehnten kein Problem, inzwischen geraten Atheisten unter Druck. Die türkische Arbeiterbewegung ist eine der kämpferischsten der Welt, die humanistischen, sozialistischen und kommunistischen Kräfte, die weiterhin auf die Straße gehen und für Demokratie kämpfen gehört die Sympathie und Bewunderung, die Solidarität Europas.
Es leben die mutigen Frauen und Männer in der Türkei, die trotz Todesgefahr weiterhin auf die Straße gehen!
Inzwischen geraten auch die vielen mutigen internationalen Helfer und Helferinnen in Kobane zwischen die Fronten. Es sollen in der Stadt bereits wieder 10.000 Tausende Menschen leben. Die Türkei hat die Grenze zur Syrien komplett unter Kontrolle und läßt keinen mehr rein oder raus, nur unter Lebensgefahr kommen noch Helder und Helferinnen zum Hilfseinsatz in Kobane. Das Problem ist weniger der IS, den haben die Kurden im Griff, mehr ist es die Türkei.

Der Helfer des Hilfstransportes „MV für Kobane“ sind dem heutigen Terroranschlag in der türkischen Stadt Suruc nur knapp entkommen. Sie waren auf dem Weg zum Kulturzentrum Amara um den Weitertransport der Hilfslieferung zu organisieren, als dort, nur 200 Meter von ihnen entfernt, ein Selbstmordattentäter mehr als 40 Menschen in den Tod riss und über 100 Menschen zum Teil schwer verletzte.

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