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Düsseldorf, Novemberrevolution

Das rote Düsseldorf: Von der Novemberrevolution bis zum Ende der Weimarer Republik
Düsseldorf war in der Vergangenheit eine rote Hochburg, Düsseldorf könnte dies auch wieder werden.
Die am 8. November 1918 in Düsseldorf beginnende Novemberrevolution wurde durch aus Köln kommende Matrosen ausgelöst. Parallel zur Besetzung des Hauptbahnhofs, der Kasernen und Befreiung von Gefangenen aus dem Gefängnis in der Ulmenstraße entstand ein Provisorischer Arbeiter- und Soldatenrat. Nach einer Umbildung am 11. November 1918 wurde ein sechzigköpfiger Rat paritätisch von MSPD und USPD und Soldaten gebildet. Aufgrund des Waffenstillstandsabkommens, das Düsseldorf zum Teil der neutralen Zone machte, schieden die Soldaten aus dem Arbeiter- und Soldatenrat aus und der Rat gründete sich als Arbeiterrat neu. Wegen Unstimmigkeiten über die Modalitäten einer Neuwahl zog sich auch die MSPD aus dem Rat zurück. Sie war in Düsseldorf seit der Parteispaltung 1917 minoritär und stützte sich fast nur noch auf die Bürokratie in den freien Gewerkschaften. Der Arbeiterrat wurde nunmehr aus Vertretern der USPD und des noch innerhalb der USPD arbeitenden Spartakusbundes gebildet (Verhältnis 50:10). Zwischen 7. und 9. Januar 1919 kam es nach Streiks, Zeitungsbesetzungen und einer Massendemonstration gegen die Regierung Ebert-Scheidemann zur Übernahme der Macht durch einen Vollzugsrat des Arbeiterrates, der aus Mitgliedern des Spartakusbundes und linken USPDlern zusammengesetzt war. Während einer bürgerlichen Demonstration gegen den Vollzugsrat wurden am 10. Januar 1919 bei Schießereien 15 Menschen getötet.
Der bis zu diesem Zeitpunkt amtierende Oberbürgermeister, Adalbert Oehler floh zusammen mit dem Düsseldorfer Polizeidezernenten Robert Lehr und dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten Francis Kruse am 10. Januar aus der Stadt in das von Belgiern besetzte Oberkassel. Daraufhin wurde der Oberbürgermeister vom Arbeiterrat der Stadt abgesetzt und durch Karl Schmidtchen als stellvertretenden Oberbürgermeister ersetzt, Am 28. Februar 1919 wurde Düsseldorf von reaktionären Freikorps-Truppen erobert und der Vollzugsrat abgesetzt. Karl Schmitchen und diverse Anführer der Spartakisten entkamen rechtzeitig vor der Eroberung aus der Stadt.
Auch der Arbeiterrat wurde auf eine machtlose Rolle reduziert. In Düsseldorf kam es infolge der Generalstreiksbewegung an der Ruhr vom 8.–13. April noch einmal zu Massenkämpfen und Straßenschlachten durch Arbeiter, bei denen die Freikorps auch Artillerie einsetzten und am 13. April wurde der Markt im Arbeiterviertel Oberbilk gestürmt. Auch infolge der Novemberrevolution war Düsseldorf bis 1933 eine „rote Stadt“, in der zuerst die USPD, dann die KPD immer stärker ist als die SPD war. Bei den Reichstagswahlen 1930, im Juli und November 1932 blieb die KPD stärkste Partei in Düsseldorf.
 
(Quelle wikipedia)

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